Die Geschichte der Pfarre St.Anna Blindenmarkt
240 Jahre Eigenständigkeit – 1785 bis 2025
Vom Glauben im Dorf zur eigenen Pfarre
Die Kirche auf dem Ybbsfeld blickt auf eine lange Geschichte zurück – doch die eigenständige Pfarre St. Anna Blindenmarkt besteht „erst“ seit 240 Jahren. Für die Menschen im Ort war der Weg zur Selbstständigkeit ein langer und beschwerlicher.
Vor 1785 war das religiöse Leben in Blindenmarkt auf die sogenannte Betkirche beschränkt, die der Heiligen Hedwig geweiht war. Zwar wurde der Glaube im Alltag gelebt, doch die kirchliche Organisation war fremdbestimmt. Der Wunsch nach einer eigenen Pfarre wuchs über Generationen hinweg – getragen von der Sehnsucht nach geistlicher Heimat und Selbstbestimmung. Beerdigungen und die großen Feste wie Weihnachten, Ostern, Pfingsten und Fronleichnam fanden alle in der Pfarre St.Georgen a.Y. statt. Die Beerdigungen gestalteten sich mühsam, denn auch diese waren von dort her geleitet.
Im Jahr 1785 wurde dieser Wunsch Wirklichkeit: Die Pfarre St. Anna wurde gegründet und damit ein neues Kapitel aufgeschlagen. Seither prägt sie das religiöse, kulturelle und soziale Leben in Blindenmarkt auf vielfältige Weise.
Die Heilige Hedwig – Patronin der Anfänge
Ein besonderer Bezug besteht bis heute zur Heiligen Hedwig, der Patronin der damaligen Betkirche. Ihr Leben und Wirken – als Herzogin von Schlesien, als Ehefrau Heinrichs I. und als Wohltäterin – ist ein bleibendes Vorbild für gelebten Glauben und tätige Nächstenliebe. Ihre Kapelle erinnert bis heute an die Wurzeln der Pfarre.
Grafische Zeitleiste zur Pfarrgeschichte
📜 Vor 1785
Religiöses Leben in Blindenmarkt beschränkt auf die Betkirche, geweiht der Heiligen Hedwig.
⛪ 1785
Gründung der eigenständigen Pfarre St. Anna Blindenmarkt.
🏗️ 19. Jahrhundert
Ausbau der kirchlichen Infrastruktur und stärkere Einbindung ins Gemeindeleben.
🎶 20. Jahrhundert
Wandel durch gesellschaftliche Entwicklungen, neue pastorale Angebote und stärkere Jugend- und Musikarbeit.
🎉 2025
Feier des 240-jährigen Jubiläums mit einer Festwoche und vielfältigen Veranstaltungen.
Nachwort: Eine Woche des Feierns und Erinnerns
Zum Jubiläum „240 Jahre eigenständige Pfarre“ wurde eine ganze Woche lang gefeiert – mit Herz, Musik und Geschichte.
Den Auftakt bildete eine Festmesse, musikalisch gestaltet von der Jugend- und Trachtenkapelle im Rahmen der Blasmusikwoche. Es folgten drei besondere Veranstaltungen:
· Ein Vortrag zur historischen Entwicklung der Pfarre – vom steinigen Weg zur Selbstständigkeit bis zur heutigen kulturellen Vielfalt.
Zu einem großen Kreis von Interessierten sprachen Frau Dr. Novotny und Ewald Crha.
· Ein geistlicher Impuls von GR Pater Franz Krenzel über das Leben der Heiligen Hedwig – eindrucksvoll und inspirierend.
· Ein Lobpreiskonzert mit dem Titel PraySing, veranstaltet von der Band "Inscribed- in his heart" / geleitet von Marie Terese Latschbacher, das die Pfarrkirche in einer Zeit durch Danken, Jubeln und Erhebung der Herzen mit musikalischer Tiefe erfüllte.
Den Abschluss bildete eine feierliche Messe mit dem Kirchenchor unter der Leitung von Prof. Kurt Dlouhy. Die Predigt von GV Dr. Christoph Weiss – humorvoll und herzlich – ließ die Woche mit einem Lächeln ausklingen.